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3 Tipps für die Kreditaufnahme Nimm dir Zeit für die Auswahl und Entscheidung

  • Anbieter genau vergleichen
  • Kreditbetrag ermitteln
  • Laufzeit und Rate bestimmen

Von der Wohnungseinrichtung über das neue Auto bis hin zur Eigentumswohnung – ein Kredit hilft dir sowohl kleine als auch große Wünsche zu finanzieren. Gleichzeitig bedeutet ein Kredit aber auch eine finanzielle Verpflichtung. Je nach Höhe des Kredits und der gewählten Laufzeit wird für einen bestimmten Zeitraum eine monatlich Rate fällig. Wir haben ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die du vor einer Kreditaufnahme beherzigen solltest.

Tipp 1: Wie finde ich den für mich besten Anbieter?

In der Regel vergeben Banken die Kredite. Es gibt aber auch vermehrt Plattformen, bei denen das Kapital von Privatpersonen zur Verfügung gestellt wird. Egal bei welchen Anbieter: bevor du einen Kredit abschließt, solltest du einen umfassenden Vergleich einholen. Dabei ist es wichtig nicht nur die Kosten zu vergleichen, sondern das „Gesamtpaket“.

Vergleich der direkten Kosten

Wenn du Kreditangebote in punkto Kosten vergleichst, solltest du folgende Begriffe unbedingt kennen und unterscheiden:

NominalzinssatzMit diesem Zinssatz werben die meisten Kreditanbieter, dieser beinhaltet aber noch keine Kosten oder Gebühren. Oft locken Anbieter Kunden mit dem vermeintlich besten Angebot, wenn dann aber alle Gebühren in den Zinssatz eingerechnet wurden, sieht der direkte Vergleich oft anders aus. Zu den zusätzlichen Kosten zählen zB Kontoeröffnungs-, Kontoführungs- und Bearbeitungsgebühren.
EffektivzinssatzDas ist der Zinssatz den du vergleichen musst, denn dieser beinhaltet bereits alle Spesen und Gebühren, die der Kreditgeber verrechnet.
GesamtkostenZusätzlich zu den Zinssätzen solltest du dir die Gesamtkosten für den Kredit ansehen. So weißt du genau, welchen Betrag du bekommst und wieviel du dann tatsächlich auch zurückbezahlst. Dadurch erhältst du den optimalen Überblick und kannst dich wirklich guten Gewissens für den Kredit entscheiden.

Beim Kostenvergleich ist es zudem unumgänglich das Kleingedruckte zu lesen. Viele Anbieter werben wie erwähnt zwar mit sehr günstigen Zinsen und schreiben die zusätzlichen Kosten und Gebühren nur ins Kleingedruckte. Unser Tipp: Kleingedrucktes beachten und die Konditionen genau lesen.

Rückzahlungsmodalitäten vergleichen

Ein wichtiger Punkt vor der Kreditaufnahme sind die Rückzahlungsmodalitäten, die vor allem in den Kosten stark variieren können.

  • monatliche Raten
  • einmalige Sondertilgungen
  • Rückzahlung des Gesamtbetrages

Es gilt nicht nur darauf zu achten, welche Möglichkeiten angeboten werden, sondern auch ob für Sondertilgungen oder für die Rückzahlung des Gesamtbetrages zusätzliche Gebühren verlangt werden. Falls zusätzliche Gebühren verlangt werden, müssen diese im Kreditvertrag angegeben werden.

Konditionen bei Zahlungsverzug vergleichen

Kreditanbieter haben unterschiedliche Konditionen für den Zahlungsverzug. Es kann schon mal passieren, dass du vergisst eine Rate zu zahlen. Wichtig ist hier, die Konditionen der Kreditgeber zu lesen – manche verlangen saftige Gebühren für Zahlungserinnerungen und Mahnungen. Auch hier müssen die Gebühren im Kreditvertrag angegeben werden.  Genau lesen lohnt sich!

Hinweis: deine Bonität kann die Kreditkonditionen beeinflussen

Kreditgeber sind rechtlich dazu verpflichtet deine Bonität zu überprüfen, bevor sie dir einen Kredit anbieten. Die meisten Anbieter greifen dabei auf Auskunfteien wie die SCHUFA in Deutschland oder die CRIF in Österreich zurück. Der Kreditgeber erhält dabei Informationen über dein bisheriges Zahlungsverhalten und eine Einschätzung, wie wahrscheinlich es ist, dass du deinen Kredit pünktlich zurückzahlst.

Manche Kreditgeber passen die Zinsen an die erhaltenen Bonitätsinformationen an. Hast du deine Rechnungen und laufenden Kredite immer pünktlich bezahlt, wirst du von diesen Auskunfteien in der Regel als kreditwürdig eingestuft und bekommst ein besseres Angebot. Wirst du als wenig kreditwürdig eingeschätzt – beispielsweise aufgrund von Zahlungsverzügen – verlangen Kreditgeber höhere Zinsen von dir.

Aber nicht alle Anbieter passen die Zinsen an die Bonität an. Daher lohnt es sich bei bonitätsabhängigen Anbietern den Kreditvergleich erst zu starten, wenn du das tatsächliche Angebot hast, das aufgrund deiner Bonität erstellt wurde.

Du hast bei den genannten Instituten auch die Möglichkeit einer Selbstauskunft. Das bedeutet, du kannst dir einmal im Jahr kostenlos die über dich gespeicherten Daten ansehen und überprüfen, wie es um deine Bonität steht.

  • Bei der SCHUFA kannst du die Selbstauskunft hier beantragen.
  • Für eine Selbstauskunft bei der CRIF klicke hier.

Tipp 2: Welchen Betrag brauche ich?

Meistens wird ein Kredit dazu verwendet Anschaffungen zu finanzieren. Gerade bei großen Investitionen reichen die Ersparnisse oft nicht aus, um die Anschaffung zu bezahlen. Vor der Kreditaufnahme solltest du dir genau überlegen wie viel Geld du benötigst. Wenn du Ersparnisse hast, kannst du einen Teil der benötigten Summe damit begleichen und dir nur in Höhe des fehlenden Betrags einen Kredit aufnehmen. Es ist aber auch nicht ratsam die gesamten Ersparnisse aufzulösen und zu investieren. Du solltest in jedem Fall einen kleinen Finanzpolster für unerwartete Ausgaben beiseitelegen.

Tipp 3: Kann ich mir die monatliche Rate bequem leisten?

Sobald du weißt in welcher Höhe du den Kredit benötigst, solltest du dir ansehen welchen Betrag du monatlich zurückzahlen kannst. Umso schneller du den Kredit wieder zurückzahlst, umso weniger Zinsen entstehen. Allerdings ist auch wichtig, dass du dir die monatliche Rate bequem leisten kannst. Du solltest keinesfalls den Betrag, der dir am Monatsende übrig bleibt, gänzlich für die Rückzahlung des Kredits aufwenden. Einen Teil solltest du dir für unerwartete Sonderausgaben oder andere Investitionen beiseitelegen.

Um festzustellen, welche Ratenhöhe für dich passt, erstellst du am besten eine Haushaltsrechnung. Hier stellst du einfach deine gesamten Einnahmen sowie Ausgaben gegenüber und überprüfst, wie viel du monatlich zur Verfügung hast. Einen Teil des verfügbaren Betrags kannst du für die Rückzahlung des Kredits aufwenden. Überlege dir, welche Rate du dir gut leisten kannst.

Bereit den Kredit abzuschließen?

Zusammenfassend hast du also

  • den genauen Betrag eruiert, den du zur Finanzierung benötigst,
  • errechnet, welche monatliche Rückzahlung du dir leisten kannst,
  • mehrere unterschiedliche Angebote eingeholt und diese umfassend verglichen,
  • den Kreditvertrag gelesen sowie auf Herz und Nieren geprüft,
  • und du bist dir nach wie vor sicher, dass du den Kredit benötigst.

Wenn du diese Schritte abgeschlossen hast, steht deiner Entscheidung nichts mehr im Wege.